Großglockner am 01.06.2014

Vier Stettener Radsportler qualifizierten sich zu „Glocknerkönigen“

1671 Höhenmeter auf der Großglockner-Hochalpenstraße bravourös gemeistert

Lichtenfels. Die vier Radsportler Michael Zahn, Christian Brozicek sowie Friedrich und Ursula Schedel vom RVC Stetten beteiligten sich am bekannten Bergrennen „Glocknerkönig“, das am 1. Juni zum 19. Mal ausgetragen wurde, mit großem Erfolg.

Das Ehepaar Schedel liebt die Berge. Wenn sie aber in die Berge fahren, dann haben sie nicht ihre Wanderschuhe, sondern ihre Rennräder dabei. Sie bevorzugen es nämlich die Berge und Pässe mit ihren Zweirädern zu erklimmen und so haben sie in den letzten Jahren so ziemlich alle bekannten Bergklassiker absolviert, vom Ötztal-Radmarathon durch die Alpen rund um Sölden über die strapaziöse 7-Etappen-Fahrt der Transalp-Tour über 17 Pässe von Mittenwald zum Gardasee bis zur Tour Challenge, dem 3-Etappenrennen durch die Schweizer Alpen, das im letzten Jahr anstand. Diesmal nahmen sie zusammen mit ihren Vereinskameraden Michael Zahn und Christian Brozicek mit sage und schreibe 2900 anderen Sportlern den „Glocknerkönig“ in Angriff. 

Es waren lediglich 27,7 Kilometer auf der für dieses Event gesperrten Großglockner-Hochalpenstraße zu bewältigen, die es aber in sich hatten, schließlich waren dabei 1671 Höhenmeter von Bruck (757 m) über Fusch (845 m) und der Mautstelle Ferleiten (1150 m) bis zum Ziel am Fuschertörl (2428 m) zu überwinden.

Bei keinesfalls idealen Wetterbedingungen reihten sich die vier Sportler vom Obermain am frühen Morgen in den großen Fahrerpulk ein. Die Strecke war durch den nächtlichen Regen beim Start um 7 Uhr zwar nass, aber gut befahrbar, allerdings war es schon in Bruck mit 5° C empfindlich kalt und im Ziel herrschten frostige Temperaturen um 0° C. Da galt es sich mit der entsprechenden Kleidung gegen die Kälte zu wappnen.

Michael Zahn (Jahrgang 1989) startete im dritten und letzten Block, was zeitlich kein Nachteil war, weil die Zeitmessung über den Chip erst beim Überfahren der Startlinie auslöste. Der aktuelle Vereinsmeister stellte sich in Bestform vor und wusste das Rennen auch richtig einzuteilen. Das erste flachere Teilstück bis Ferleiten ging er nicht allzu schnell an, lag aber hier schon auf einem bemerkenswerten 130. Platz. Im zweiten, wesentlich steileren Stück über 14 Kehren mit einer durchschnittlichen Steigung von 10 Prozent fuhr er ein furioses Rennen und steigerte sich noch mit einer Zeit von 1:33,10 Stunden auf einen 95. Gesamtplatz bei den Herren und einen 20. Platz in seiner Altersklasse H2 (20-29 Jahre), nur gut 17 Minuten hinter dem Gesamtsieger Andreas Ortner aus Anger. Auch der zehn Jahre ältere Christian Brozicek hatte keine Blicke für das atemberaubende Bergpanorama des 3798 m hohen Großglockner, sondern trat getreu dem Motto „Auffi muas i“ mit geballter Kraft in die Pedale, zeigte ebenfalls im Steilstück seine Kletterqualitäten, wobei er sich vom 232. Platz nach der Hälfte der Distanz bis auf den 154. Rang in der Gesamtwertung (Zeit: 1:37,24 Stunden) und den 60. Platz in seiner Altersklasse H3 nach vorne arbeitete. Der 15-fache Vereinsmeister Friedrich Schedel, Jahrgang 1965, lag nach der Hälfte der Distanz zwar noch vor Christian Brozicek, kam mit dem Steilstück aber nicht ganz so gut zurecht, zeigte aber mit seinem 235. Platz und einer Zeit von 1:41,54 Stunden eine beherzte Leistung und klassierte sich in der mit rund 700 Teilnehmern am stärksten besetzten Altersklasse H4 auf einem hervorragenden 65. Rang.

Wie nicht anders zu erwarten war, bot Ursula Schedel wieder eine Super-Leistung. Sehr konzentriert und konstant fahrend erkämpfte sie sich unter den 90 Damen in der sehr guten Zeit von 1:46,32 Stunden einen ausgezeichneten 10. Platz und setzte sich in ihrer Altersklasse D5 mit großem Vorsprung an die Spitze.

Eine Woche später setzte Ursula Schedel einen weiteren Paukenschlag. Die ehemalige Zeitfahrweltmeisterin gewann nämlich das 3. Vereinsrennen des RVC Stetten in ihrer Spezialdisziplin, das Zeitfahren Schwabthal-Bad Staffelstein-Schwabthal, mit 12 Sekunden Vorsprung vor ihrem Ehemann Friedrich sowie Christian Brozicek, Markus Endres (Weismain) und Mario Scherzer (Ebensfeld).                     -Alfred Thieret-

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