|
917 km, 22 Pässe und fast 20000 Höhenmeter in 7 Tagen bewältigt
Friedrich und Ursula Schedel erreichten bei der Transalp-Tour hervorragenden 11. Platz als Mixed-Team
Lichtenfels. Eine Gewalttour vollbrachte das radsportbegeisterte Ehepaar Friedrich und Ursula Schedel vom RVC Stetten mit der Bewältigung der Transalp-Tour über 917 km und 19553 Höhenmeter in sieben Tagen. Dabei schaffte es einen hervorragenden 11. Rang unter den 116 angetretenen Mixed-Teams.
Vom 26. Juni bis 2. Juli starteten rund 1200 Radsportler aus 29 Nationen wieder zu einem der spektakulärsten Rennrad-Etappenrennen für Amateur-Sportler. Über sieben Etappen ging es von Sonthofen aus über 22 Pässe der österreichischen und italienischen Alpen bis nach Arco in der Nähe des Gardasees. Die Strecke führte über die westliche Route der Alpen mit Anstiegen von bis zu 19 Prozent. Die Teilnehmer starteten in Zweier-Teams in fünf Kategorien: Herren, Damen, Mixed, Masters (Herren, zusammen über 80 Jahre) und Grand Masters (Herren, zusammen über 100 Jahre).
Auch wenn der 13-malige Vereinsmeister des RVC Stetten und seine Frau, die ehemalige Zeitfahrweltmeisterin ihrer Altersklasse, schon die verschiedensten Rennen bestritten, so empfanden beide dieses Berg-Etappenrennen, bei dem täglich mehrere Pässe und 2500 bis 3500 Höhenmeter zu überwinden waren, als ihre bisher größte Herausforderung. Deshalb bereiteten sie sich auch akribisch auf dieses Ereignis vor. Neben dem traditionellen 14-tägigen Trainingsauftakt auf Mallorca im Frühjahr, standen noch weitere Übungseinheiten auf dem Programm. So fuhren beide im Vorfeld des Rennens schon einmal die ersten drei Etappen ab, um einschätzen zu können, was sie erwartet. Es ist immer von Vorteil, wenn man den Kurs und mögliche Gefahrenstellen kennt. Die drei diesjährigen Rennen des RVC Stetten nutzten sie ebenfalls zur Vorbereitung und Formüberprüfung. Zu einem Start animierten sie der Hofer Stefan Porst, der bei allen bisherigen Austragungen dabei war, und der Kronacher Michael Weber, die in der Masters-Klasse gemeldet hatten. Die Tour startete in Sonthofen im Allgäu, erreichte aber schon nach wenigen Kilometern mit der Überwindung des Oberjoch-Passes mit dem Tannheimer Tal österreichisches Gebiet. Kurz vor dem Etappenziel Imst war mit dem Hahntennjoch (1900 m) mit Steigungen bis zu 19 Prozent ein gewaltiger Anstieg zu meistern. Am nächsten Tag mussten mit dem Arlberg-Pass (1800 m) und der steilen Auffahrt zur Bieler Höhe (2037 m) auf der Silvretta-Hochalpenstraße zwei gewaltige Anstiege überwunden werden. Vom Etappenort Ischgl führte am dritten Tag der nicht ganz so steile Weg über die Vinschgauer Höhenstraße ins südtiroler Naturns. Eine echte Herausforderung war dann am 4. Tag das Stilfser Joch. 2200 Höhenmeter und 48 Kehren mussten die Radsportenthusiasten überwinden, ehe sie die 2753 m hohe Passhöhe erreichten. „Da hatte man keine Muse, sich dem Traumausblick auf den Ortler zu widmen, schließlich erforderte die sich anschließende lange Abfahrt durch eine Reihe schmaler Tunnels die ganze Aufmerksamkeit“, erinnerte sich Friedrich Schedel. Damit man nicht aus der Übung kam, standen mit dem Passo Foscagno und dem Passo d’Eira bis zum 1800 m hoch gelegenen Zielort Livigno noch zwei weitere Pässe im Weg. Bedingt durch eine Streckenänderung führte die Route am 5. Tag erst wieder zurück über den Passo d’Eira und den Passo Foscagno Richtung Bormio, dann aber auf kleinen Nebenstraßen durch das Valtellina-Tal, ehe der schon vom Giro d’Italia bekannte und berüchtigte Passo Mortirolo (1852 m) mit seinen extrem steilen Rampen von den Teilnehmern bewältigt werden musste. Von Grosotto aus mussten auf einer Strecke von 11 km knapp 1400 Höhenmeter mit Passagen von bis zu 19 Prozent Steigung überwunden werden. „Das war schon eine ziemliche Schinderei. Wer hier nicht die entsprechende Bergübersetzung hatte, musste entsetzlich leiden oder sogar in den Steilstücken sein Rad schieben“, meinte der Stettener Radsportler.
|