UCI Masters World Championships 2013

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Schedel Ursula: Bei widrigen Wetterbedingungen fuhr Ursula Schedel (RVC Stetten) bei der Zeitfahrweltmeisterschaft in St. Johann ein couragiertes Rennen und wurde dafür mit dem Vizeweltmeisterschaftstitel belohnt.

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Großartiger Erfolg für Ursula Schedel

Vizeweltmeisterin im Zeitfahren in St. Johann in Tirol

Lichtenfels. Bei der kürzlich in St. Johann in Tirol ausgetragenen Weltmeisterschaft im Zeitfahren der Altersklassen erkämpfte sich Ursula Schedel zum wiederholten Mal einen Podestplatz und durfte sich über den Vizeweltmeistertitel der Altersklasse F4 freuen.

Ursula Schedel vom RVC Stetten ist seit Jahren eine begeisterte Radsportlerin. Dieser schönen Sportart widmet sie einen großen Teil ihrer Freizeit. Mehrmals in der Woche, auch bei schlechtem Wetter, absolviert sie ihre Trainingsfahrten von 80-120 km, so dass im Jahr viel tausend Trainingskilometer zusammenkommen. Der Erfolg dieser schweißtreibenden Tätigkeit bleibt nicht aus. So erkämpfte sie sich bei der im Rahmen von fünf Radrennen ausgetragenen Vereinsmeisterschaft des RVC Stetten als einzige Frau im Radsportteam des Stiftslandvereins in den beiden letzten Jahren einen hervorragenden dritten Platz.

Ihre absolute Lieblingsdisziplin ist aber das Zeitfahren. So beteiligte sie sich schon mehrfach an der Altersklassen-Weltmeisterschaft im Zeitfahren in ihrer Altersklasse, die alle Jahre am selben Ort, nämlich in St. Johann in Tirol auf der gleichen Strecke ausgetragen wird.

Nachdem sie bei ihrem ersten Start bei einer Weltmeisterschaft im Jahre 2002 mit einem normalen Rennrad einen 5. Platz erreichte, errang sie im Jahr 2003 mit einer besseren Ausstattung sensationell den Weltmeistertitel im Zeitfahren der Damen in der Altersklasse 2. Nach einer schöpferischen Pause im Jahr 2004 fuhr sie in den beiden nächsten Jahren jeweils auf den dritten Platz und erzielte im Jahr 2007 mit dem Gewinn der Silbermedaille ein weiteres großartiges Ergebnis. In den folgenden Jahren widmete sie sich hauptsächlich zusammen mit ihrem Mann, dem 15-fachen Vereinsmeister des RVC Stetten, Friedrich Schedel, größeren Etappenrennen. So beteiligten sie sich in den beiden letzten Jahren als Mixed-Team an der außerordentlich schwierigen Transalp-Tour über 800-900 Kilometer, wobei an den sieben Tagen fast 20 Pässe und rund 20000 Höhenmeter zu bewältigen waren und schafften mit einem 11. und einem 15. Rang hervorragende Platzierungen.

Nach einer längeren Pause wollte sie in diesem Jahr noch einmal bei der Zeitfahr-Weltmeisterschaft angreifen. Die ganzen Vorbereitungen waren auf dieses große Ziel ausgerichtet. Die Saison fing zunächst wie in den Vorjahren mit einem zweiwöchigen Trainingsaufenthalt auf Mallorca an. Das übliche Ausdauertraining wurde dann in den letzten sechs Wochen immer wieder durch schnelle Tempoeinheiten ergänzt, wobei sie natürlich Unterstützung durch ihren Mann fand. Über das Internet erwarb sie eine spezielle Zeitfahrrennmaschine, die sie professionell vermessen und ergonomisch einstellen ließ. Vom Vereinskollegen Andreas Dreitz, der heuer schon tolle Ergebnisse als Triathlet erzielte, bekam sie ein Hinterradscheibe und von Stephan Braun, einem weiteren Triathleten, den windschnittigen Helm.

Allerdings hatte sie dann das Pech, dass sie eine Woche vor dem Start von einer Erkältung erwischt wurde, die sie am abschließenden Vorbereitungstraining hinderte. Nach optimaler Vorbereitungszeit verschlechterte sich damit die Situation kurz vor dem Start. Ursula Schedel ließ sich aber trotzdem nicht entmutigen und trat zum Rennen an. Am Tag der Entscheidung musste sie mit den widrigen Wetterbedingungen zurechtkommen, denn es war kalt und es regnete in Strömen. „Ich habe alles gegeben und bin voll am Limit gefahren, aber als ich durchs Ziel fuhr hatte ich kein gutes Gefühl und ich glaubte nicht an einen Podestplatz“, erzählte die begeisterte Radsportlerin, die beruflich als Hebamme am Coburger Klinikum tätig ist. „Umso glücklicher war ich aber dann, als sich in der Endabrechnung herausstellte, dass ich die zweitbeste Zeit herausfuhr und damit zum zweiten Mal den Vizeweltmeistertitel errang“, fuhr Ursula Schedel fort.  Ein Riesenerfolg, zumal, wenn man die gesundheitlichen Probleme in den letzten Tagen in Betracht zieht. Geschlagen geben musste sie sich lediglich der Österreicherin Claudia Pfisterer, die eine Minute schneller war.
                                                                                                                                                                                                                                                  Alfred Thieret   

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